Sonntag, 7. Juli 2013
Mittwoch, 26. Juni 2013
Wer arbeitet sündigt
![]() |
Gerd Menia, "Tomato work" |
"Wer arbeitet sündigt", Ein Plädoyer für gute Arbeit, Primus Verlag
Der provokante Titel sagt es schon: Hier wird das Thema Arbeit in unserer postindustriellen Gesellschaft kreativ in frage gestellt. Von den Anfängen unserer Kultur, über die Erfindung der ersten "Werkzeuge" bis zum Informationszeitalter von heute zieht sich der Bogen.
Warum wir gute Arbeit brauchen:
Was ist überhaupt gute Arbeit? Über eine kleine Phänomenologie des Arbeitens erschließt das Buch zunächst die verschütteten Bedeutungshorizonte, die unsere Sprache dazu in sich trägt. Danach setzt es sich mit der Frage auseinander, was Arbeit in unserer Gesellschaft ist und was sie bedeutet.
Marianne Gronemeyer legt hier eine provokative Zeitdiagnose und zugleich ein flammendes Plädoyer für gute Arbeit vor.
Samstag, 22. Juni 2013
Gläserne Gärten * Glass gardens
Der Garten steht als Metapher für innere Landschaften, als Hort
(Hortus, lat.: Garten) der erblühenden Kreativität.
Es bedarf aber der näheren
Betrachtung und Untersuchung, da sich die vibrierenden Motive – durchaus beabsichtigt
– nicht auf den ersten Blick hin entschlüsseln lassen.
Um das flimmernde Spiel der
Striche und Farben in seinen Tiefen und Untiefen auszuloten, muss spielerisch
in das „Dahinter“ eingetaucht werden. Brechungen und Reflexionen erinnern an
das Spiel des Wassers, welches Blicke freigibt auf etwas darunter liegendes.
Die Objekte scheinen von innen heraus. Schönheit und Schlichtheit entstehen
dabei in der Durchlässigkeit für Licht, Farbe und Form.
Die Ironie ist die Seele des
Motivs. Sie hilft uns, die Klippen des rationalen Verstandes zu umschiffen und
öffnet uns unmittelbar den Blick für die gläsernen Gärten, die sich uns dann in
ihrer ganzen Vitalität und Sinnlichkeit erschliessen.
Das im Verborgenen ruhende
verwandelt sich in sinnlich erfahrbare Formen und Farben.
Aspekte zur Technik:
In der aktuellen Serie
wurden Ausgangsmaterialien wie bedruckte Pizzakartons, Kochzeitschriften,
mikrobiologische Aufnahmen oder Fotos von Orchideen verwendet.
Die Originalzeichnungen
wurden eingescannt und anschliessend im Digitaldruck auf Acrylglas oder Glas
gedruckt.
Im Prinzip spielt es keine
Rolle, ob man sich von Wolkenformationen oder flüssigem Käse auf Pizzen inspirieren lässt, wichtig ist allein, dass man vom scheinbar rein Zufälligen
geführt wird und mittels Gestaltungstechniken das sichtbar macht, was man
„sieht“. Der Künstler ist dabei Medium oder Mittler, der Verborgenes zur
Oberfläche bringt.
Orchid 3, Acrylglasdruck |
Rio Infernal, Acrylglasdruck |
![]() |
Rio Infernal, Acrylglasdruck |
Fairy, Acrylglasdruck |
Mittwoch, 12. Juni 2013
Autodrom, Tschernobyl
Autodrom, Tschernobyl, Öl auf Leinwand, 150x100cm, Gerd Menia, 2011
Ein Artikel über Tschernobyl, damals anlässlich des Jahrestages der Katastrophe 1986. Ein kleines Foto mit dem Titel: Prypiat, Tschernobyl, Autodrom.
Das Bild zeigt einen verlassenen Vergnügungspark, im Vordergrund ein Autodrom, die Fahrzeuge schon arg ramponiert und von Rost angefressen. Meine einzige künstlerische Intervention bestand nun darin, den Pflanzenbewuchs der schon vorhanden war, etwas zu intensivieren. Das alte Kassahäuschen wird von Ästen durchbohrt und Teil des Wäldchens, Lianen schlingen sich herab aus dem zerfallenden Dach, das langsam der Schwerkraft nachgibt und in Schräglage gerät.
Ein alles durchdringender Dschungel der sich die zivilisatorischen Reste einer menschlichen Kultur = ( agricultura: hegen, pflegen) wieder zu eigen macht und sie zurückführt in die ursprüngliche Wildnis. Ein Bild drängt sich auf, aus einer längst vergangenen Kultur der "Khmer", im heutigen Kambodscha, wo das einstige Zentrum die Tempelstadt Angkor Wat bildete und wo riesige Würgefeigen die Ruinen penetrieren und umschlingen.
Siehe: Gerd Menia, "Verwilderte Gärten"u. "Gläserne Gärten".
Montag, 22. April 2013
Heavy Metal City Goddess
Die Originale
Als Fingermalerei angelegt, ist jeder weibliche Akt einer Weltstadt zugeordnet. (150 x 100 cm,
Acryl auf Leinwand). Die Akte sind in Schwarz auf weiße Leinwand gemalt, die
Städtenamen erstrecken sich in blauer Blockschrift quer über das ganze Format.
Die einzelnen Figuren erinnern an weibliche „Archetypen“, deren Vorbilder der
griechischen Antike wie auch der heutigen Werbung entlehnt sind.
Eine klassische Stadtgöttin wie die „Pallas Athene“ erhält hier
Nachfolgerinnen, die eher dem Geist des Heavy Metal oder dem SM-Genre
entsprungen sein könnten. Im Arbeitsprozess werden die Städte eher
intuitiv einer zuerst gemalten Figur zugeordnet, als dass eine
ethnische Parallele zur Stadt hergestellt wird. Die Städte werden bewusst nicht
illustriert. Jede Figur steht metaphorisch
für eine Stadt.
Gerd Menia
Der Kalender
ist die Reproduktion(48 x 36 cm) einer ganzen Serie von dreizehn
Originalen (150 x 100 cm, bzw. 60x42). Die dreizehn Drucke liegen in einem
Rahmen aus geschliffenem Chromstahl. Die einzelnen Drucke sind im Rahmen
austauschbar. Die Auflage ist auf 130 Stück limitiert.
Freitag, 19. April 2013
MENIA BLACK WHITE
MENIA BLACK WHITE
Die Serie:
Aus verschiedenen Inspirationsquellen stammend ergibt scheinbar zufälliges, erst als Serie einen erkennbaren Zusammenhang, wobei gleichzeitig jedes Bild für sich steht.
Alle Arbeiten sind mit dem Material Kohle umgesetzt. Die Motive zeigen Ausschnitte, Durchblicke und Einblicke, auf schwarz/weiß reduziert und wirken so wie Strukturen oder abstrakte Kompositionen.Kohle ist u.a. das älteste bekannte Zeichenmaterial und fasziniert durch die tief-samtene Schwärze und die Weichheit der Übergänge.
![]() |
Theresa 1, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Feet, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Eclipse 2, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Ekstase, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Habana 1, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Okinawa 1945, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Reflexion, Kohle auf Leinwand, 150x100cm |
![]() |
Stillleben 1918, Kohle auf Leinwand, 100x70cm |
Sonntag, 14. April 2013
Rendezvous zwischen Kunst und Küche
Foto: Marcel Mayer, www.photographmarcel.at
Essen ist nicht nur eine
alltägliche Notwendigkeit, sondern ein mit allen Sinnen wahrnehmbares
Seinserlebnis.
Und hier ist auch der
gemeinsame Nenner auszumachen, den Kochen und Kunst verbindet. Kunst ist keine
alltägliche Notwendigkeit, wie Essen, aber wie armselig wären wir ohne den
sinnlichen und geistigen Ausdruck der Künste, der zu den elementarsten und
frühesten Menschheitserfahrungen zählt.
Mit den Künsten können wir
neue Horizonte entdecken und Grenzen überschreiten, aber dazu bedarf es meiner
Meinung nach einer wunderbaren Mahlzeit, für die wir uns Zeit
nehmen und die uns mit anderen verbindet und uns erdet,
so dass wir nicht abheben und uns versteigen, in unserem oft kopflastigen
Streben nach geistigen Ergüssen.
Essen und Kunst haben viele Berührungspunkte, beginnend mit den elementarsten
Sinneseindrücken wie: Schmecken, Riechen, Tasten, Sehen,
aber auch in der Kunst der Erotik und der Liebe. Liebe geht
durch den Magen, sagt man.
Traditionelles Essen und Gastlichkeit werden heute wiederentdeckt, als eine wunderbare,
überlieferte, erprobte Form des Miteinander-Teilens und Genießens.
Manches wird dem Alten
hinzugefügt, manches verändert und in einem neuen Licht gesehen, aber
der Kern bleibt erhalten, weil er die Essenz ist.
Man experimentiert mit den
alten Rezepten, so wie in der Kunst, wo man nach den technologischen,
konzeptuellen Ausflügen der letzten Jahrzehnte
Lust entwickelt nach einer neuen Einfachheit, meinetwegen der Wertschätzung
einer stimmigen Bleistiftzeichnung.
Das fühlt sich dann
vielleicht so an, als ob man nach jahrelangem, exzessiven Besuch von
Frittenbuden, in einem plötzlichen Anfall von Erleuchtung, die durch nichts zu
ersetzende Erfahrung macht, in ein herzhaftes Roggenbrot mit Sennbutter zu
beißen, die Grundlage von allem.
In diesem Sinne:
Taucht ein mit all euren Sinnen, in alte und neue
Erfahrungshorizonte!
Lasst es euch schmecken und
genießt gegenwärtig.
CARPE
DIEM.
Gerd
Menia, Artifex Pictus, April 2013
Abonnieren
Posts (Atom)