"Badolf" Acryl auf Papier, auf Leinwand, 150x100cm, 2011
Das Bild zeigt den Triumphator Hitler, nach einer SW Fotografie vor dem Eiffelturm nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1940.
Das Portrait legt die psychologischen Schichten eines narzisstischen Egomanen am Höhepunkt seiner Macht frei.
Nach dem klassischen Aufbau der Komposition sind die Farben überwiegend komplimentär angelegt.
Rot und Grün suggerieren höchste Spannung und Gegensätzlichkeit. Der Betrachter blickt auf die Untersicht des Gesichtes, eine Inszenierung, wie sie auch Leni Riefenstahl in ihren Propagandafilmen einsetzte.
Das Antlitz scheint sich beinahe aufzulösen, wie durch eine Wärmebildkamera fotografiert, der Blick tiefgefroren.
Die Aura im Hintergrund erinnert an Darstellungen älterer Heiligenbilder, zeigt aber im Gegensatz dazu den negativen Charismatiker.
Der eigentlich Schlüssel zum Bild öffnet sich erst auf den zweiten Blick. Auf dem Schirm der Mütze sitzt eine einzelne Heuschrecke.
Der Blick des Despoten scheint in ihre Richtung zu zeigen, als ob er etwas ahnen würde.
So interpretiert, stellt eine einzelne Heuschrecke noch keine Gefahr dar, aber in der Masse wird sie zur apokalyptischen Katastrophe.
Eine lebensbedrohende Heimsuchung, wie im alten Testament beschrieben.
Ein Schwarm Wanderheuschrecken enthält ca. eine Million Insekten. So könnte die Heuschrecke symbolisch für die Ideologie des Faschismus stehen, wie die Auslöschung des Individuums in der Masse und die Vernichtung aller Lebensgrundlagen durch die Politik der verbrannten Erde.
Die Bezeichnung "Badolf" ist eine Verbindung des englischen Wortes Bad und Adolf, was den sarkastischen Charakter des Bildes unterstreicht.
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